Rom, 19. Juli 1943
Der schwere Luftangriff auf San Lorenzo
Am 19. Juli 1943 bombardierte die amerikanische Luftwaffe mehrere militärische Ziele in Rom. Die schweren Bombardierungen dauerten etwa drei Stunden. Zwischen 11 und 12 Uhr wurden der Güterbahnhof Tiburtina und die Industriebetriebe im Stadtviertel San Lorenzo angegriffen; am Nachmittag traf es die Flughäfen der Hauptstadt, den „Scalo del Littorio“ und den Flughafen Ciampino.
Obwohl die römische Bevölkerung in den Tagen vor dem Angriff durch von alliierten Flugzeugen abgeworfene Flugblätter gewarnt worden war, war die Zahl der Todesopfer, insbesondere im Arbeiterviertel San Lorenzo, sehr hoch (die Schätzungen schwanken zwischen 1.600 und 3.200 Opfern). Es wurden nicht nur die angekündigten militärischen Ziele getroffen, sondern auch Wohngebäude im Viertel, wobei die päpstliche Basilika San Lorenzo und der Friedhof von Verano beschädigt wurden. Pius XII. besuchte die betroffenen Gebiete des Viertels und feierte eine Messe in den Ruinen der Basilika. Die Bilder seines Besuchs wurden zu einem Symbol für den Widerstand der italienischen Bevölkerung gegen den von den Achsenmächten begonnenen Krieg.
Die Hilfsmaßnahmen nach der Bombardierung
Unmittelbar nach der Bombardierung erreichten die beiden PK-Fotografen der Luftwaffe, Dreesen und Kohlroser, das vom ersten Angriff betroffene Gebiet. Ihre Aufnahmen entstanden in der Umgebung des Klinikums Umberto I, der Città Universitaria und in den Häusern des Viertels San Lorenzo. Die Aufnahmen zeigen dramatische Szenen der Evakuierung von Klinikpatient:innen durch die Feuerwehr und das Militär, unter denen auch deutsche Luftwaffensoldaten zu sehen sind, auf deren Beteiligung an den Rettungsbemühungen die Fotografen eingehen.Beschädigte Gebäude in der Via De Lollis. Der Oberleitungsbus 110, der den Largo Chigi mit dem Piazzale del Verano verband, stand still, da die Oberleitung unterbrochen war. Im Hintergrund die Zypressen des Friedhofs.
Archiv
Bundesarchiv Bildarchiv
Fotografen
Dreesen und Kohlroser (PK Luftflotte 2)