Rom, September 1943

Die ersten Tage der Besatzung

Auch in Rom kam es zu Zusammenstößen zwischen italienischen und deutschen Truppen. Bereits am Morgen des 9. September stießen einige Einheiten der 2. Fallschirmjägerdivision bei dem Versuch, in die Stadt einzudringen, auf Widerstand. Am folgenden Tag kam es zu Zusammenstößen auf dem Gelände der Weltausstellung EUR und in der Nähe der Porta San Paolo, in den südlichen Bezirken der Hauptstadt. Der Widerstand war jedoch nur von kurzer Dauer und gegen Mittag des 10. September kapitulierten die italienischen Truppen.
In Anbetracht des Ansehens Roms als Sitz des Papsttums und vieler antiker Kulturgüter einigten sich beide Seiten auf eine ehrenvolle Kapitulation: Der Kommandant der Garnison, General Calvi di Bergolo, wurde in seinem Amt bestätigt und drei Bataillone der Division Piave durften als Sicherheitstruppen in der Stadt bleiben.
 

Menschen warten vor der Villa Wolkonsky © US NARA, KB-Wiesebach-07

Die Tage nach den Zusammenstößen an der Porta San Paolo

Kriegsberichterstatter Wolfgang Wiesebach, ein SS-Unteroffizier, machte eine Reihe von Aufnahmen in den Tagen unmittelbar nach den Zusammenstößen. Wir sehen die Warteschlangen vor der Villa Wolkonsky, dem Sitz der deutschen Botschaft, die am 8. September von den Diplomaten verlassen wurde und kurzzeitig zum Arrestort für italienische Offiziere wurde.
Entlang der Via Ostiense und in der Nähe der Porta San Paolo stehen italienische Panzer, die nach den Zusammenstößen vom 10. September außer Gefecht gesetzt wurden und heute ein Objekt der Neugierde für junge Römer sind.
 

  • In der Via Ostiense in der Nähe der Porta San Paolo befinden sich die Überreste der Kämpfe zwischen italienischen Truppen und Fallschirmjägern der Wehrmacht. Wir sehen zwei bewegungsunfähige Panzer M 13/40 und einen ausgebrannten Lastwagen © US NARA, KB-Wiesebach-09
  • Die in der Via Ostiense getroffenen Panzer wecken die Neugier der Römer und Römerinnen. Die Jungen, die in das rechte Militärfahrzeug eingestiegen sind, lächeln den Fotografen an © US NARA, KB-Wiesebach-10
  • In der Via Raffaele Persichetti, neben der Cestius-Pyramide, nimmt eine Gruppe von Jungen spielerisch das Wrack eines der gepanzerten Fahrzeuge in Besitz, die bei den Kämpfen an der Porta San Paolo gegen die deutschen Fallschirmjäger eingesetzt wurden. US NARA, KB-Wiesebach-15 Der besetzte Petersplatz. Die Besatzung eines Militärlasters fragt einen Wachposten nach dem Weg © US NARA, KB-Wiesebach-08
  • Der besetzte Petersplatz. Die Besatzung eines Militärlasters fragt einen Wachposten nach dem Weg © US NARA, KB-Wiesebach-15
  • Der besetzte Petersplatz. Die Besatzung eines Militärlasters fragt einen Wachposten nach dem Weg © US NARA, KB-Wiesebach-16
  • Ein SS-Offizier auf der Via Nazionale © US NARA, KB-Wiesebach-25
  • Vor dem Eingang der Villa Wolkonsky wartet eine Menschenansammlung. Die Villa war bis zum Waffenstillstand der Sitz der deutschen Botschaft, dann wurde dort das deutsche Kommando eingerichtet. Später beherbergte sie das Büro des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD in Rom, Herbert Kappler, während sich in der nahe gelegenen Via Tasso die Büros und Zellen der Gestapo befanden © US NARA, KB-Wiesebach-05
  • Menschen, die vor der Villa Wolkonsky warten. Nach dem 8. September 1943 nutzten die Deutschen die Villa für kurze Zeit auch zur Unterbringung von Gefangenen. Am Eingang kontrollieren deutsche Fallschirmjäger die Dokumente © US NARA, KB-Wiesebach-06
  • Menschen warten vor der Villa Wolkonsky © US NARA, KB-Wiesebach-07
  • Römer und Römerinnen, die vor einem Tabakladen in einer Straße im Zentrum Schlange stehen © US NARA, KB-Wiesebach-26

Einige von Wiesebach gefertigten Aufnahmen zeigen die Wiederherstellung des Faschismus in den Tagen nach Beginn der Besatzung.

  • Junge deutsche und italienische Fallschirmjäger in Rom. Die Italiener zeigen ein Porträt Mussolinis und die Nationalflagge mit dem Wappen des Königshaus Savoyen auf ihrem „Sahariana“-Geländewagen © US NARA, KB-Wiesebach-22
  • Nahaufnahme eines jungen italienischen Fallschirmjägers © US NARA, KB-Wiesebach-23
  • Palazzo Wedekind an der Piazza Colonna, heute Sitz der Tageszeitung „Il Tempo“. Nach der Besetzung Roms befand sich hier der Hauptsitz der Republikanischen Faschistischen Partei. Wir sehen den Palast, der von einem Panzer und mit Maschinengewehren bewaffneten Soldaten bewacht wird © US NARA, KB-Wiesebach-28
  • Palazzo Wedekind, Hauptquartier der Republikanischen Faschistischen Partei in Rom, der von Menschen umringt wird. Auf dem Balkon ein großes Porträt von Mussolini und ein faschistisches Banner © US NARA, KB-Wiesebach-29

Archiv 
National Archives and Records Administration (NARA) 

Fotograf
Ferdinand Rottensteiner (PK Waffen-SS)
 

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