Das taktische Zeichen der Division zeigt das Profil eines Grenadiers aus dem 18. Jahrhundert. US NARA, RG 153/Box 529/Case 16.81 Fucecchio Swamps
Das taktische Zeichen der Division zeigt das Profil eines Grenadiers aus dem 18. Jahrhundert. © US NARA, RG 153/Box 529/Case 16.81 Fucecchio Swamps

26. Panzer-Division

Im Sommer 1942 wurde die 26. Panzer-Division aus erfahrenen Soldaten, die lange an der Ostfront gedient hatten, und jungen Rekruten des Jahrgangs 1923 gebildet. Zunächst führte ein konservativer Offizier, der der NS-Ideologie wenig zugeneigt war, die Division. Im Spätsommer 1944 übernahm Oberst Eduard Crasemann das Kommando. Unter seiner Führung formierte man die Division mit jüngeren, ideologisch stark indoktrinierten Rekruten neu. In dieser Zeit verübte die Division auch Gewaltverbrechen gegen die Zivilbevölkerung, darunter das Massaker in den Sümpfen von Fucecchio.

Nationalität
deutsch
Truppengattung
Panzer-Division
Streitkraft
Wehrmacht
Kommandeure
Generalleutnant Smilo Freiherr von Lüttwitz (1943-Juli 1944)
Generalmajor Eduard Crasemann (Juli 1944-März 1945)
Generalleutnant Viktor Leopold Linnarz (März-Mai 1945)
Dienstjahre
1942-1945
Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
Aufstellung im Westen
Besatzung Italiens (1943-1945)
Bestätigte Massaker

Montecantino
Padule di Fucecchio
Santa Giustina in Colle
 

Entstehung und Erfahrung im Krieg

Einsatz an der italienischen Front

Unter der Führung von Lüttwitz, die bis Juli 1944 andauerte, sind keine Verbrechen oder besondere Gewaltakte gegen die italienische Zivilbevölkerung dokumentiert. Dies änderte sich jedoch mit der Übernahme des Kommandos durch Oberst Eduard Crasemann im Spätsommer 1944. Auch die Einbindung jüngerer, ideologisch stärker indoktrinierter Offiziere und Soldaten führte zu einer Zunahme von Gewalttaten gegen Zivilisten.

Nach dem Krieg

Quellen:

Die Dokumentation über die Operationen der 26. Panzer-Division ist fragmentarisch. Das Bundesarchiv bewahrt Originaldokumente bis zu den ersten Monaten des Jahres 1944 auf (Bestand RH 27-26). Der Bestand für den späteren Zeitraum enthält heterogenes und unvollständiges Material, das größtenteils auf Treffen und Korrespondenzen der Veteranen aus der Nachkriegszeit zurückgeht. Besonders bemerkenswert ist die Akte RH 27-26/40, die Auszüge aus dem privaten Tagebuch von Leutnant Leopold von Buch, dem Kompaniechef der Aufklärungseinheit, enthält. Dort findet sich auch ein detaillierter Verweis auf das Massaker im Padule. Weitere relevante Dokumente finden sich in den Unterlagen der höheren Kommandostellen, wie zum Beispiel denen des XIV. Panzerkorps für den Herbst 1943, des LXXVI. Panzerkorps für das Frühjahr 1944 sowie der 14. Armee für den Sommer 1944 (Bestand RH 20-14). Außerdem enthalten die in Moskau aufbewahrten Akten des XIV. Panzerkorps Hinweise auf die Tätigkeit der Division im Sommer 1944. Dieser Aktenbestand (CAMO, Bestand 500, Findbuch 12475) wurde 2017 online veröffentlicht

Literatur:

Kurt Baden, Feldpost-Nr. 00599 E. Die Geschichte einer Panzergrenadier-Kompanie an der Südfront, (Selbstverlag), Berlin, 1985.

Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Paderborn, Schöningh, 2012, S. 379-388.

Christian Hartmann, Wehrmacht im Ostkrieg. Front und militärisches Hinterland 1941/42, München, Oldenbourg, 2009.

Georg (Jörg) Staiger, 26. Panzer-Division – ihr Werden und Einsatz 1942-1945, Podzun Pallas Verlag, Bad Nauheim, 1957.

Autor*innenschaft und Übersetzung

Autor: Carlo Gentile

© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“

2023

Text: CC BY NC SA 4.0

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