
44. Reichsgrenadier-Division „Hoch- und Deutschmeister“
Die 44. Reichsgrenadier-Division „Hoch- und Deutschmeister“, überwiegend aus österreichischen Soldaten rekrutiert, wurde an nahezu allen Kriegsschauplätzen des Zweiten Weltkriegs eingesetzt. Nach ihrer fast vollständigen Vernichtung in der Schlacht von Stalingrad wurde sie 1943 im Westen neu formiert. Ab September 1943 war die Division an der Besetzung Italiens beteiligt, wobei sie in Norditalien, Slowenien und an der Cassino-Front operierte. Im Juni 1944 führte die Einheit in Capistrello (Provinz L’Aquila) eine Razzia durch, bei der festgenommene Männer hingerichtet wurden. Im Herbst 1944 verübte die Division weitere Vergeltungsaktionen gegen die Zivilbevölkerung, darunter ein Massaker in Sassoleone im nördlichen Apennin.
- Nationalität
- österreichisch
- Truppengattung
- Infanterie-Division
- Streitkraft
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Wehrmacht
- Kommandeure
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Generalleutnant Dr. Franz Bayer 01.03.-31.12.1943
Generalleutnant Friedrich Franek 01.01.-30.04.1944
Generalleutnant Bruno Ortner 01.05.-25.06.1944
Generalleutnant Paul Klatt 18.06.-26.06.1944
Generalleutnant Hans-Günther von Rost 26.06.1944-23.03.1945 - Dienstjahre
- 1939-1945
- Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
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Polenfeldzug 1939
Frankreich 1940
Barbarossa und Ostfront 1941–1943
Italienfeldzug Sommer 1943 – November 1944
Ostfront Dezember 1944 – Mai 1945 - Bestätigte Massaker
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Valletta dell’Aldriga (Mantova) 18.09.1943
Capistrello (L’Aquila) 04.06.1944
Sassoleone (Bologna) 24.09.1944
Entstehung und Kriegserfahrung
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Eine österreichische Division
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Die 44. Reichsgrenadier-Division „Hoch- und Deutschmeister“
An der Front in Italien
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Von der Grenze des Alpenraums bis Montecassino
In diesem Zusammenhang erschossen Soldaten des Pionier-Bataillons 80 am 4. Juni 1944 bei der Bahnstation von Capistrello mehrere Italiener, die während der Durchsuchungen festgenommen worden waren.
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Das Massaker von Capistrello
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Der Rückzug durch Umbrien und das Casentino
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Die Vergeltungsaktion von Sassoleone und Durchkämmungsaktionen in Budrio und Medicina

Die Nachkriegszeit
Obwohl die Division an Einsätzen gegen Partisanen in Istrien, Slowenien und später in Italien beteiligt war und dabei auch Massenerschießungen sowie willkürliche Tötungen von Zivilisten beging, scheinen weder Offiziere noch Soldaten der “Hoch- und Deutschmeister” das Ziel von Ermittlungen durch die Justiz gewesen zu sein.
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Der Kameradschaftsbund und fehlende juristische Untersuchungen nach dem Krieg
Quellen
Die überlieferte Dokumentation zur Division „Hoch- und Deutschmeister“ ist fragmentarisch und auf verschiedene Archive verteilt. Wichtige Bestände befinden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg (Bestand RH 26-44) und im Heeresarchiv in Wien. Sie umfassen zeitgenössische Dokumente aus dem Zweiten Weltkrieg, Berichte und Zeugenaussagen aus der Nachkriegszeit sowie Ego-Dokumente. Auch die Unterlagen der deutschen Sektion der Veteranenorganisation der Division sind im Bundesarchiv in Freiburg archiviert (Bestand B 546, Kameradschaft 44. Infanterie-Division).
Neue Quellen sind kürzlich in den Archiven der ehemaligen Sowjetunion entdeckt worden. Darunter befindet sich das Tagebuch des Pionier-Bataillons 80 – der Einheit, die für die Massaker von Capistrello und Sassoleone verantwortlich war (CAMO/500/12483/23 und 24).
Von besonderem Interesse unter den Ego-Dokumenten ist das Tagebuch von Major Georg Zellner, der ab dem 17. März 1943 das III. Bataillon des Regiments „Hoch- und Deutschmeister“ kommandierte. Sein Tagebuch (BArch, Freiburg MSg 2/13458) umfasst den Zeitraum vom 9. September 1943 bis zum 10. August 1944 und dokumentiert seinen Einsatz in Italien. Ebenfalls bemerkenswert ist das Tagebuch des Feldwebels Püribauer (Artillerie-Regiment 96), das den Zeitraum von Juli 1943 bis September 1944 abdeckt und im Bestand B 546 des Bundesarchivs aufbewahrt wird.
Auswahl der Bibliografie
Friedrich Dettmer, Otto Jaus, Helmut Tolkmitt, Die 44. Infanterie-Division. Reichs-Grenadier-Division Hoch- und Deutschmeister 1938-1945, Friedberg, Podzun, 1979.
Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Padeborn, Schöningh, 2012, S. 83, 140f., 150, 158f., 162, 178f., 355f.
Manfred Schick, Monte Cassino – Ein Rückblick nach 60 Jahren. Die 44. Infanterie-Division "Hoch- und Deutschmeister" im Abwehrkampf, Nürnberg, Kienesberger, 2004.
Anton Schimak, Karl Lamprecht, Friedrich Dettmer, Die 44. Infanterie-Division. Tagebuch der Hoch- und Deutschmeister, Wien, Austria Press, 1969.
Autor*innenschaft
Autor: Carlo Gentile
© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“
2025