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Siegfried Böttcher

* "28 März 1921" – Berlin
† "23 Juli 2006" – Tübingen (Baden-Württemberg)

Während des Massakers in Civitella in Val di Chiana am 29. Juni 1944 leitete Siegfried Böttcher als ranghöchster Offizier den Einsatz vor Ort. 

Er wurde 1921 in Berlin geboren und trat 1939 freiwillig dem Regiment “General Göring” bei, aus dem später die Division “Hermann Göring” hervorging. Im selben Jahr wurde er Mitglied der NSDAP. 1940 wurde er nach kurzem Einsatz in Frankreich schwer verwundet. 1944 kehrte er zur Division “Hermann Göring” zurück, die inzwischen in Italien kämpfte. 

Nach dem Krieg arbeitete er in verschiedenen Berufen, bis er in die Bundeswehr eintrat. 

Die Militärstaatsanwaltschaft La Spezia leitete 2002 wegen des Massakers in Civitella in Val di Chiana Ermittlungen gegen Böttcher ein. 2006 wurde in Stuttgart und La Spezia Anklage gegen ihn erhoben. Nach dem Tod Böttchers am 23. Juli 2006 wurden die Verfahren eingestellt.

Nationalität
deutsch
Formation
Wehrmacht
Eintritt in die NSDAP
1-9-1939
Streitkraft
Wehrmacht
Dienstjahre
1939-1945
Dienstgrad
Leutnant
Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
Frankreich 1940
Besatzung der Niederlande 1943-1944
Italien 1944
Ostfront 1944-1945
Bestätigte Massaker

Civitella in Val di Chiana

Nachkriegszeit

Puppenspieler
Radiosprecher
Offizier der Bundeswehr
Die 2006 in Stuttgart und La Spezia erhobene Anklage wurde nach dem Tod Böttchers fallen gelassen.

Ausbildung und Kriegserfahrungen

Im Mai 1940 gehörte Böttcher zum Regiment "General Göring" und kämpfte als junger Soldat an der Westfront. Nach nur zwei Wochen wurde er am Canal de Lens bei Courrières schwer verwundet. Die Verwundung Böttchers ist, wenn auch indirekt, mit einem der ersten Massaker der Wehrmacht in Frankreich verbunden.

Beteiligung an Massakern an der Zivilbevölkerung

Die Staatsanwaltschaft Dortmund und die Militärstaatsanwaltschaft La Spezia stellten bei ihren Ermittlungen in den Jahren 2004 und 2005 fest, dass Böttcher am 29. Juni 1944 der ranghöchste Offizier im Dorf Civitella in Val di Chiana war.

Nachkriegszeit

Quellen:

Militärgericht La Spezia, Verfahren Nr. 62/02 gegen Siegfried Böttcher, darin u.a. verschiedene Anhörungen Böttchers aus den Jahren 2004 und 2005, sowie Ablichtungen der wenigen noch erhaltenen Personalakten.

Auswahl der Bibliografie:

Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Paderborn, Ferdinand Schöningh, 2012, S. 333, Fußnote 126.

Carlo Gentile, Le stragi del 1944 in provincia di Arezzo ed i loro perpetratori (Bericht zur Vorbereitung des Antrags der Gemeinden Bucine, Cavriglia, Civitella in Val di Chiana und Stia auf Einleitung von Ermittlungen), Köln, 1998, abrufbar unter: https://uni-koeln.academia.edu/CarloGentile

Autor*innenschaft und Übersetzung

Autor: Carlo Gentile

Übersetzt aus dem Italienischen durch: Giulia Gostoli

© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“

2023

Text: CC BY NC SA 4.0

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