Neuanfang im Untergrund: Der antifaschistische Widerstand formiert sich

Autor: Milan Spindler

Bereits vor dem Sturz Mussolinis begannen die wichtigsten antifaschistischen Parteien – PCI, PSI und Giustizia e Libertà – trotz staatlicher Repression, ihre Strukturen wieder aufzubauen. Im Herbst 1941 riefen sie ein gemeinsames Antikriegskomitee ins Leben. Dieser erste Versuch organisierter Zusammenarbeit blieb jedoch angesichts von Verfolgung und Zerschlagung weitgehend wirkungslos. 

Im Herbst 1942 schlossen sich mehrere oppositionelle Gruppen zum Comitato di Liberazione Nazionale (CLN) zusammen, das fortan eine zentrale Rolle im Widerstand spielte. Ein bedeutender Schritt in Richtung politischer Einigung war das Abkommen von Lyon vom 3. März 1943, bei dem sich die beteiligten Kräfte auf eine koordinierte Strategie und die Vorbereitung eines bewaffneten Aufstands verständigten. 

Im Sommer 1943, als sich die politische und wirtschaftliche Lage zuspitzte, intensivierten die antifaschistischen Parteien ihre Aktivitäten. Zwei Ziele rückten in den Vordergrund: der Abzug der deutschen Truppen und eine Abrechnung mit dem Faschismus – auch unter Einbeziehung der Monarchie. In der Frage des militärischen Widerstands herrschte jedoch zunächst Uneinigkeit.

Nach dem Sturz Mussolinis im Juli 1943 verschob sich das politische Kräfteverhältnis deutlich. Viele zuvor inhaftierte oder exilierte Oppositionelle kehrten zurück. Unter ihnen befanden sich viele Aktivisten, die nun begannen, den Widerstand gegen die drohende deutsche Besatzung und die verbliebenen faschistischen Strukturen neu zu organisieren.

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