Monchio, Susano und Costrignano
18 März 1944 , Monchio, Susano und Costrignano (Modena, Emilia Romagna)
Im März 1944 war die Aufklärungs-Abteilung der Division "Hermann Göring" mit der Sicherung der nördlichen Apenninpässe beauftragt. Bei einer Reihe von Operationen zur Partisanenbekämpfung gingen die Soldaten mit großer Brutalität vor. Am 18. März wurden Monchio, Susano und Costrignano durchkämmt. Dabei wurden insgesamt 127 Menschen ermordet. Anfang der 2000er Jahre begannen in Deutschland die ersten Untersuchungen. Nach Ermittlungen der Militärstaatsanwaltschaft La Spezia verurteilte das Militärgericht in Verona 2011 drei der Angeklagten zu lebenslangen Haftstrafen.
- Verantwortliche Einheit
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Fallschirm-Panzer-Aufklärungs-Abteilung "Hermann Göring", Gendarmerie-Hauptmannschaft Emilien
- Täter
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Rittmeister Kurt-Christian von Loeben, Kommandeur der Fallschirm-Panzer-Aufklärungs-Abteilung „Hermann Göring“
- Opfer
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127 Opfer: 72 in Monchio, 22 in Susano, 33 in Costrignano
- Untersuchungen und Prozesse
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2004-2015: Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dortmund
2011: Militärgericht in Verona, drei lebenslange Haftstrafen und vier Freisprüche
2012: Militärisches Berufungsgericht Rom, zwei lebenslange Haftstrafen aufgehoben, eine bestätigt
2014: Der Kassationsgerichtshof bestätigt die zuvor aufgehobenen lebenslangen Haftstrafen. Einer der Angeklagten ist inzwischen verstorben.
- Streitkräfte
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Wehrmacht
Das Massaker
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Die Bandenbekämpfungsaktion der Aufklärungs-Abteilung „Hermann Göring“
Im Morgengrauen des 18. März begann die Durchkämmungsaktion. Von der Festungsanlage der Rocca di Montefiorino, dem damaligen Hauptquartier der GNR, beschossen die Deutschen die Dörfer Susano, Costrignano und Monchio am gegenüberliegenden Berghang mit Artillerie.
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Angriff auf Susano und Costrignano
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In Lama di Monchio
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Der Angriff in Monchio und die letzten Opfer
Ermittlungen und Prozesse
Die Staatsanwaltschaft Dortmund untersuchte Anfang der 2000er Jahre das Massaker von Monchio und weitere Gewalttaten der Division „Hermann Göring“. In Italien wurden die Ermittlungen von der Militärstaatsanwaltschaft von La Spezia durchgeführt, deren Zuständigkeit ab 2007 an die Militärstaatsanwaltschaft von Verona überging
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Der Prozess 2011
Erinnerung
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Das Massaker und die Partisanenrepublik in der öffentlichen Erinnerung
Auswahl der Bibliografie
Autor*innenschaft und Übersetzung
Autor: Carlo Gentile
Übersetzt aus dem Italienischen durch: Giulia Gostoli
© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“
2023