Wolfgang Lehnigk-Emden
* "10 Dezember 1922" –
Calau (Niederlausitz)/Brandenburg
† "20 Juni 2006" –
Koblenz
In Italien führte Wolfgang Lehnigk-Emden einen Zug der 3. Kompanie des Grenadier-Regiments (mot) 29 an der Volturno-Front. Am 13. Oktober 1943 verübten er und einige Männer seiner Einheit bei Caiazzo ein Massaker an Zivilpersonen.
Lehnigk-Emden war der Sohn eines Marineoffiziers. Bei Kriegsausbruch begann er eine Ausbildung zum Offiziersanwärter in Brandenburg. Im Januar 1941 wurde er dem Infanterie-Regiment 29 (mot.) zugeteilt und nahm im Sommer an der Operation "Barbarossa" teil. Im Herbst wurde er Mitglied der NSDAP. Nach einer Erkrankung kehrte er 1943 zu seiner Einheit zurück und kämpfte zunächst in Frankreich, dann in Italien.
Im November 1943 wurde er in amerikanischer Gefangenschaft wegen des Massakers von Caiazzo verhört. Nach seiner Freilassung Anfang 1946 wurde er Bauingenieur und Architekt.
Im Rahmen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Santa Maria di Capua Vetere zum Massaker von Caiazzo wurde er 1992 in Untersuchungshaft genommen und angeklagt. Da die Straftaten nach deutschem Recht jedoch verjährt waren, wurde er im Prozess freigesprochen.
- Nationalität
- deutsch
- Religion
- evangelisch
- Formation
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Deutsches Jungvolk
1940-1943 Wehrmacht - Truppengattung
- Heer
- Eintritt in die NSDAP
- Mitgliedsnr. 8.575.400 (01.09.1941)
- Streitkraft
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Wehrmacht
- Dienstjahre
- 1940-1943
- Dienstgrad
- Leutnant
- Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
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Ostfront Juni 1941 bis Oktober 1942
Besatzung Frankreichs 1943
Besatzung Italiens und Einsatz an der Front 1943 - Bestätigte Massaker
- Nachkriegszeit
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Bauingenieur und Architekt
Ausbildung und Kriegserfahrung
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Ausbildung und Kriegserfahrung
Wolfgang Lehnigk-Emden war seit 1941 Mitglied der NSDAP. Im Januar desselben Jahres wurde er dem Infanterie-Regiment 29 (mot.) der 3. Infanterie-Division zugeteilt. Zu Beginn des deutschen Angriffskriegs gegen die Sowjetunion im Juni 1941 war er in Ostpreußen. Dann nahm er an Operationen in Litauen, Lettland und Estland teil.
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An der Front
Massaker an Zivilpersonen
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Mit der 3. Panzer-Grenadier-Division in Italien
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Das Massaker von Caiazzo
Lehnigk-Emden war in einem amerikanischen Gefangenenlager in Aversa bei Neapel inhaftiert und wurde dann in ein britisches Gefangenenlager in Algerien verlegt. Im Zuge erster Ermittlungen zum Massaker von Caiazzo wurde er hier mehrfach verhört.
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In Gefangenschaft
Nach dem Krieg
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Berufliche Neuorientierung und politisches Engagement
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Ermittlungen und Prozesse in den 1990er Jahren
Quellen
Biografische Unterlagen über Wolfgang Lehnigk-Emden sind rar. Dies ist vor allem auf seinen niedrigen Rang und seine verhältnismäßig kurze Militärzeit zurückzuführen. Die umfangreichsten Daten finden sich in den Urteilen der deutschen Justiz, die zusammen mit den Ermittlungsakten in Koblenz aufbewahrt werden (Landeshauptarchiv Koblenz, 101 Js 35779/90 NSG Krug und Bundesgerichtshof Karlsruhe: 2 StR 331/94), sowie in Presseartikeln. Siehe auch die alliierten Untersuchungen und Verhöre deutscher Soldaten, die in Washington eingesehen werden können (US NARA, Record Group 153: Records of the Office of the Judge Advocate General (Army), War Crimes Branch, Cases filed 1944-1949 Entry 143, Box 544-545; US NARA, Record Group 407:Records of the Adjutant General's Office, 105- 2.13, Fifth Army, G-2 Reports, Interrogation Reports 1943-1945, Box: 2216).
Auswahl der Bibliografie
Carlo Gentile, Wehrmacht und
Lutz Klinkhammer, Stragi naziste in Italia. La guerra contro i civili (1943-1944), 2. erw. Auflage, Rom, Donzelli, 2006, S. 43-53.
Autor*innenschaft und Übersetzung
Autor: Carlo Gentile
Übersetzt aus dem Italienischen durch: Antonia Frinken
© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“
2023