Tagebücher
Bei unseren Nachforschungen haben wir zahlreiche bemerkenswerte Beispiele für persönliche Tagebücher und Korrespondenz aus der Kriegszeit gefunden, von denen die meisten bisher unveröffentlicht sind. Sie stammen vornehmlich aus Archiven in Deutschland und den Vereinigten Staaten, andere wurden von Privatpersonen, oft Kindern und Enkeln von Soldaten, die in Italien dienten, zur Verfügung gestellt. Darunter befinden sich viele Zeugnisse, die wertvolle literarische Einblicke in geschichtliche Kontexte und individuelle Persönlichkeiten geben. Erwähnenswert sind die anschaulichen Ausführungen zur Endphase des Krieges in Italien im Tagebuch Heinrich Voigtels sowie die persönlichen Tagebücher hochrangiger Militärs, wie Generalfeldmarschall Wolfram von Richthofen, General Hermann Balck und die hohen Offiziere Hans Ulrich Schroeder und Josef Moll, die kontroverse Aspekte der Besatzung und der Zusammenarbeit mit der Republik Salò aus einer Insider-Perspektive beleuchten. Wieder andere beschreiben den Krieg an der Front und den Partisanenkrieg aus deutscher Sicht, so beispielsweise die Tagebücher von Bataillons- und Regimentskommandeuren wie Richard Ernst, Georg Zellner, Hans Günther Seraphim und Carl Schulze. Noch zahlreicher sind die Eintragungen von Unteroffizieren und Truppensoldaten, wie die von August Lindner, der zu einem Militärkommando eingezogen wurde, und die des jungen Absolventen einer Artillerieeinheit, Hans Püribauer.
Die Tagebücher werden in zahlreichen Archiven aufbewahrt: im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg, im Bundesarchiv in Koblenz, in mehreren Landesarchiven, im Deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen und im Walter-Kempowski-Archiv der Akademie der Künste in Berlin.