16. SS-Panzergrenadier-Division "Reichsführer-SS"
Die SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer-SS" wurde im Herbst 1943 aus schon bestehenden Einheiten gebildet, die bereits über Erfahrung sowohl im Partisanenkampf an der Ostfront als auch im Wachdienst in Konzentrationslagern verfügten. Ihre Führer und Unterführer waren somit in der Anwendung extremer unpersönlicher Gewalt geschult. Das übrige Personal bestand aus sehr jungen, oft fanatischen, aber kriegsunerfahrenen SS-Freiwilligen und Rekruten aus den deutschsprachigen Minderheiten aus Südosteuropas und dem Elsass.
Im Juni 1944 führte die Division an der italienischen Front sehr verlustreiche Kämpfe gegen die amerikanischen Truppen. Vor allem die von SS-Sturmbannführer Walter Reder geführte Aufklärungs-Abteilung war davon betroffen. Später verübte sie die meisten Massaker in der Versilia und im Apennin, in Valla, Vinca und Monte Sole, während das II. Bataillon des SS-Panzer-Grenadier-Regiments 35 unter dem Kommando von Anton Galler für das Massaker in Sant'Anna di Stazzema verantwortlich war. Insgesamt sind der Division etwa 2.000 zivile Opfer zuzurechnen.
- Truppengattung
- Panzergrenadiere
- Streitkraft
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Waffen-SS
- Kommandeure
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SS-Gruppenführer Max Simon (3.10.1943-15.10.1944)
SS-Brigadeführer Otto Baum (24.10.1944-8.5.1945) - Dienstjahre
- 03.10.1943 – 08.05.1945
- Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
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Ostfront
Besatzung Italiens (1943-1945)
Ungarn - Bestätigte Massaker
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Pisa, San Rossore, Lago di Massaciuccoli, Sant'Anna di Stazzema, Bardine di San Terenzo e Valla, Castelpoggio, Vinca, Laiano di Filettole, Camaiore, Massa, Bergiola Foscalina, Fosse del Frigido, Monte Sole, Casalecchio di Reno, San Cesario sul Panaro, Vignola.
Zusammenstellung und Kriegserfahrung
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Die Aufstellung der Division "Reichsführer-SS"
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Erste Einsätze und Umstrukturierung zur Panzer-Division
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Das SS-Panzer-Grenadier-Regiment 35
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Das SS-Panzer-Grenadier-Regiment 36
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Aufklärungs-Abteilung
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Strukturelle Mängel
An der italienischen Front
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An der Front entlang der tyrrhenischen Küste
Im Divisionsabschnitt herrschten chaotische Verhältnisse. In der Konsequenz kam es vermehrt zu Verstößen gegen die Disziplin, die hart geahndet wurden. Eines der zentralen Elemente der SS-Ideologie war die Erziehung zur äußersten, aber disziplinierten und unpersönlichen Härte gegenüber dem Feind, aber auch gegenüber sich selbst und den eigenen Soldaten.
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Eiserne Disziplin, Strafen, Desertionen
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Die Täter der "Reichsführer-SS"
Nach den Massakern von Monte Sole ging die Gewalt im Bereich der Division deutlich zurück. Im Herbst 1944 begann ohnehin eine allgemeine Entradikalisierung des Vorgehens der deutschen Truppen im Partisanenkrieg. Zudem war nun allen Soldaten klar, dass der Krieg für Deutschland verloren war.
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Das Ende des Krieges
Die Nachkriegszeit
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Die ehemalige Divisionsangehörigen und ihr Verband
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Die Geschichte der Division
Auswahl der Bibliografie
Divisionsgeschichtliche Arbeitsgemeinschaft der Truppenkameradschaft der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer-SS" (Hrsg.), Im gleichen Schritt und Tritt. Die Geschichte der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer-SS", München, Schild, 1998.
Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Paderborn, Ferdinand Schöningh, 2012, S. 201-254.
Carlo Gentile, Zivilisten als Feind: Die 16. SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer-SS" in Italien 1944/45, in: Jan Erik Schulte, Peter Lieb, Bernd Wegner (Hgg.): Die Waffen-SS. Neue Forschungen, Paderborn, Schöningh, 2014, S. 302-316.
Andrea Rossi, La SS dopo Marzabotto. La 16ª Divisione SS dopo le stragi del 1944, in: Nuova Storia Contemporanea, 5/2012, S. 65-73.
Autor*innenschaft und Übersetzung
Autor: Carlo Gentile
Übersetzt aus dem Italienischen durch: Giulia Gostoli
© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“
2023