Max Simon
* " 6 Januar 1899" –
Breslau (heute Wrocław, Polen)
† " 1 Februar 1961" –
Lünen (Unna, Nordrhein-Westfalen)
Seit 1943 befehligte Max Simon die 16. SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer-SS". Die Einheit verübte unter seiner Führung von Mai bis November 1944 zahlreiche schwere Massaker an der italienischen Zivilbevölkerung, unter anderem in Sant’Anna di Stazzema und bei Marzabotto.
Simon stammte aus einer preußischen Kleinbürgerfamilie. Seine lange militärische Karriere begann er als Unteroffizier der Kavallerie der Reichswehr. 1931 wurde er Mitglied der NSDAP und trat 1934 in die SS ein. Nach seiner Übernahme in die neu geschaffene Inspektion der Konzentrationslager war er zunächst als Kommandant der Wachtruppe in Sachsenburg stationiert. 1937 wurde ihm in Dachau das Kommando über die 1. SS-Totenkopf-Standarte "Oberbayern" übertragen. Von 1939 bis 1940 führte er das 1. SS-Totenkopf-Infanterieregiment, dann kämpfte er bis 1941 in Frankreich und an der Ostfront. Er gehörte zu den wichtigsten Offizieren der Totenkopf-Division, die für Gewaltexzesse und fanatischen Kampfgeist bekannt war.
Für die Verbrechen in Italien verhängte ein Militärgericht in Padua 1947 die Todesstrafe gegen Simon. Das Urteil wurde später in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Nach sieben Jahren Haft wurde er begnadigt.
- Nationalität
- deutsch
- Formation
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1917-1919 Deutsches Heer
1919-1929 Reichswehr
1934-1945 Politische Bereitschaften, SS-Totenkopf-Verbände, Waffen-SS - Truppengattung
- Deutsches Heer Waffen-SS
- Eintritt in die NSDAP
- 1931
- Streitkraft
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Waffen-SS
- Einheit
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SS-Panzer-Grenadier-Division "Totenkopf"
16. SS-Panzergrenadier-Division "Reichsführer-SS"
XIII. SS-Armeekorps - Dienstjahre
- 1917-1929 / 1933-1945
- Dienstgrad
- SS-Gruppenführer
- Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
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"Anschluss" Österreichs
Besatzung der Tschechoslowakei
Überfall auf Polen
Westfront
Überfall auf die Sowjetunion
Ostfront
Besatzung Italiens 1943-1945
Kämpfe der Endphase des Krieges in Deutschland - Bestätigte Massaker
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Als Kommandeur war er für alle Massaker verantwortlich, die von seiner Division verübt wurden: Pisa, San Rossore, Lago di Massaciuccoli, Sant 'Anna di Stazzema, Bardine di San Terenzo, Valla, Vinca, Laiano di Filettole, Camaiore, Massa, Bergiola Foscalina, Fosse del Frigido, Monte Sole, Casalecchio di Reno, San Cesario sul Panaro und Vignola.
- Nachkriegszeit
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Prozess vor dem britischen Militärgericht in Padua, Todesurteil (1947), umgewandelt in lebenslange Haft (1951) und Inhaftierung im Militärgefängnis Werl
Vorzeitige Freilassung 1954
1954-1960: Prozess wegen der Ereignisse von Brettheim 1945
Ausbildung und Kriegserfahrung
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Die Jugendjahre: Der erste Weltkrieg und Karriere in der Kavallerie
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Öffentlicher Dienst und Eintritt in die NSDAP
Theodor Eicke, Kommandant von Dachau, berief Simon zur neu gegründeten Inspektion der Konzentrationslager. Hier entstand eine speziell für das Lagerpersonal konzipierte Ausbildungsform, die sogenannte Dachauer Schule. Das Personal sollte distanziert und diszipliniert sein und gleichzeitig den Gefangenen mit äußerster Härte und ohne jede Toleranz entgegentreten. Viele der späteren Bataillons- und Kompaniekommandeure der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division 'Reichsführer-SS' durchliefen diese Ausbildung.
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Militärische Karriere und Einsatz in Konzentrationslagern
Eicke ließ keinen Zweifel daran, dass Simon seinem Idealbild des "politischen Soldaten" entsprach, der in sich "außergewöhnliche Härte" mit "innere[r] Herzlichkeit" verband. Die Mischung von Schärfe und väterlicher Fürsorge gegenüber den Soldaten, die seine Persönlichkeit ausmachten, deckten sich in jeder Hinsicht mit Eickes Vorstellungen. Sie garantierte, dass Simons Männer bereit sein würden, für ihn "durchs Feuer" zu gehen.
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An der Ostfront als Kommandeur des 1. SS-Totenkopf-Infanterieregiments
Beteiligung an Massakern an Zivilisten
Unter seinem Kommando verlor die "Reichsführer-SS"-Division Tausende von Männern an der Front. Sie tötete rund 2.000 italienische Zivilisten, zumeist Frauen und Kinder, und gilt heute als die bei weitem gewalttätigste Division der Besatzungsmächte in Italien.
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Mit der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division „Reichsführer-SS“ in Italien
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Nach dem Einsatz in Italien
Nach dem Krieg
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Der Prozess vor dem britischen Militärgericht in Padua 1947
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Der Brettheim-Prozess 1954
Quellen
Die Hauptquellen für die Rekonstruktion der Biographie von Max Simon sind seine Personalakten als SS-Offizier sowie die Unterlagen, die Verteidigung und Anklage für seine Prozesse erstellten. Die in der Bibliographie erwähnte Studie von Franz Josef Merkl zitiert Quellenmaterial aus 30 Archiven in ganz Europa und den USA. Für die Personalakten siehe Bundesarchiv Berlin (R 9361-III/194365, R 9361-III/556921, R 601/2389). Für Ermittlungen und Prozesse siehe das Bundesarchiv in Ludwigsburg und Koblenz, das Staatsarchiv in Augsburg und das Staatsarchiv in Nürnberg, die National Archives in Kew (London) und die National Archives der Vereinigten Staaten im College Park in Maryland.
Auswahl der Bibliografie
Carlo Gentile,
Franz Josef Merkl, General Simon, Lebensgeschichte eines SS-Führers. Erkundungen zu Gewalt und Karriere, Kriminalität und Justiz, Legenden und öffentlichen Auseinandersetzungen, Augsburg, Wißner, 2010.
Autor*innenschaft und Übersetzung
Autor: Carlo Gentile
Übersetzt aus dem Italienischen durch: Giulia Gostoli
© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“
2023