Ein Schwarz-Weiß-Porträt von Friedrich Schmidkonz in SS-Uniform. Er ist vom Kopf bis zu den Schultern abgebildet und trägt keine Mütze. Sein Blick ist direkt in die Kamera gerichtet.
Friedrich Schmidkonz im Rang eines SS-Obersturmführers. Während des Massakers von Monte Sole befehligte er die 3. Kompanie der Aufklärungseinheit, die für die Morde in Casaglia und Caprara verantwortlich war. © BArch, R 9361-III/180359

Friedrich Schmidkonz

* " 7 Dezember 1912" – Weiden in Oberpfalz (Bayern)
† " 2 Oktober 1944" – Lagaro (Bologna)

Friedrich Schmidkonz übernahm im Sommer 1944 das Kommando über die 3. Kompanie der SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 16. In den Apuanischen Alpen und am Monte Sole beteiligte sich seine Kompanie an Massakern. Seine Männer waren für die Ermordung von 85 Menschen auf dem Friedhof von Casaglia verantwortlich. 

Schmidkonz wuchs als Waisenkind auf. Bis zu seiner Aufnahme bei der Bayerischen Landespolizei arbeitete er in verschiedenen Berufen. 1936 wechselte er zur Schutzpolizei und wurde Offizier. Mit der Polizei-Division der Waffen-SS kämpfte er 1940 erst an der Westfront und ab 1941 in Russland. Er wurde Kompaniechef und übernahm Führungspositionen in den SS-Divisionen "Das Reich" und "Totenkopf".

Am 2. Oktober wurde Schmidkonz an einer Straßenkreuzung südlich von Bologna durch Artilleriefeuer tödlich getroffen.

Nationalität
deutsch
Formation
Bayerische Landespolizei, Schutzpolizei
Truppengattung
Waffen-SS
Eintritt in die NSDAP
nicht belegt
Streitkraft
Waffen-SS
Einheit
SS-Polizei-Division
SS-Division "Das Reich"
SS-Panzer-Grenadier-Division "Totenkopf"
16. SS-Panzer-Grenadier-Division "Reichsführer-SS"
Dienstjahre
1939-1944
SS-Obersturmführer
Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
Frankreich 1940
Sowjetunion 1941-1942
Besatzung Italiens 1944
Nachkriegszeit

gestorben am 2. Oktober 1944

Ausbildung und Kriegserfahrung

Eine Ganzkörperaufnahme von Friedrich Schmidkonz in Schwarz-Weiß: Er scheint in einem Fotostudio zu stehen und trägt seine SS-Uniform.
Ein Porträt von Friedrich Schmidkonz aus seiner Personalakte, die im Bundesarchiv in Berlin aufbewahrt wird. © Barch, R 9361-III/180359

Beteiligung an Massakern an Zivilisten

Im Sommer 1944 wurde er zur 16. SS-Panzer-Grenadier-Division 'Reichsführer-SS' versetzt, wo er das Kommando über die 3. Kompanie der Aufklärungs-Abteilung übernahm. Die Massaker von Casaglia und Caprara am Monte Sole werden seiner Kompanie zugeschrieben.

Quellen

Seine SS-Personalakte wird im Bundesarchiv in Berlin aufbewahrt (VBS 1069 (R 19)/ZM 0351 A. 08 und R 9361-III/180359). Einige Daten sind in den Reder-Prozesskarten des Militärgerichts in Rom zu finden.

Literaturverzeichnis

Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Paderborn, 2012, Ferdinand Schöningh, 466 S.

Joachim Staron, Fosse Ardeatine und Marzabotto. Deutsche Kriegsverbrechen und Resistenza. Geschichte und nationale Mythenbildung in Deutschland und Italien (1944-1999), Padeborn u.a., Schöningh, 2002, S. 94.

Autor*innenschaft und Übersetzung

Autor*in: Carlo Gentile

Übersetzt aus dem Italienischen durch: Giulia Gostoli

© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“

2023

Text: CC BY NC SA 4.0

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