Schwarz-Weiß-Portät von Kurt Christian von Loeben: Er trägt seine Uniform ohne Mütze. Von Loeben steht leicht rechts im Profil und schaut in die Kamera.
Kurt Christian von Loeben in den 1930er Jahren in der Uniform eines Offiziersanwärters. © BArch, PERS 6/51892

Kurt Christian von Loeben

* "30 September 1915" – Döbeln (Sachsen)
† "24 März 1945" – Brantice, Mährisch-Schlesien, Tschechien

Unter dem Kommando von Kurt-Christian von Loeben führte die Aufklärungs-Abteilung der Fallschirm-Panzer-Division "Hermann Göring" im Frühjahr 1944 mehrere Einsätze gegen Partisanen im Apennin durch, bei denen etwa 300 Zivilpersonen getötet wurden, darunter vielen Kinder. Die unverhältnismäßige Brutalität der Aufklärungs-Abteilung rief starke Empörung hervor, so dass die Wehrmacht Untersuchungen einleiten musste. Diese verliefen ergebnislos. Lediglich von Loeben und zwei weitere Offiziere wurden versetzt. Rittmeister von Loeben starb nach einer Verwundung im März 1945 in einem Lazarett an der Ostfront.

Nationalität
deutsch
Truppengattung
Heer
Eintritt in die NSDAP
Nein
Streitkraft
Wehrmacht
Einheit
Fallschirm-Panzerdivision "Hermann Göring"
Dienstjahre
1937-1945
Rittmeister (Kavallerie)
Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
Frankreich 1940
Besatzung der Niederlande 1943?-1944
Italien 1944
Ostfront 1944-1945
Bestätigte Massaker

Monchio, Susano e Costrignano (Modena)
Cervarolo e Civago (Reggio Emilia)
Monte Morello (Firenze)
Vallucciole e area del Monte Falterona (Arezzo)
Mommio (Massa e Carrara)

Nachkriegszeit

Im März 1945 im Kampf gefallen.

Ausbildung und Erfahrung im Krieg

Beteiligung an Massakern an der Zivilbevölkerung

Die Brutalität war so auffällig, dass sie selbst bei deutschen Kommandos negative Reaktionen hervorrief. Auf Beschwerde der RSI-Behörden wurde die Abteilung kriegsgerichtlich untersucht.
Von Loeben wurde im Laufe seiner Karriere mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 1945 mit dem Deutschen Kreuz in Gold. Im März 1945 wurde er schwer verwundet und starb in einem Feldlazarett in Bransdorf (heute Tschechische Republik)

Quellen

Personalakte von Kurt Christian von Loeben in BArch, PERS 6/51892.

Auswahl der Bibliografie

Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg. Italien 1943–1945. Schöningh, Paderborn 2012, S. 308, 311f., 319, 328, 332.

Carlo Gentile, Le stragi del 1944 in provincia di Arezzo ed i loro perpetratori (Bericht zur Vorbereitung des Antrags der Gemeinden Bucine, Cavriglia, Civitella in Val di Chiana und Stia auf Einleitung von Ermittlungen), Köln, 1998, abrufbar unter: https://uni-koeln.academia.edu/CarloGentile

Autor*innenschaft und Übersetzung

Autor: Carlo Gentile

Übersetzt aus dem Italienischen durch: Antonia Frinken

© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“

2023

Text: CC BY NC SA 4.0

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