Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme, die Heydebreck im Porträt zeigt. Er sitzt in einer parkähnlichen Landschaft auf einer Terasse. Heydebreck trägt seine Uniform mitsamt seinen Auszeichnungen, aber ohne Mütze.
Oberst von Heydebreck in Italien im Sommer 1944, nachdem ihm das Ritterkreuz verliehen worden war. Links, unter dem Adler der Luftwaffe, trägt er das Band der Ehrenmedaille vom 9. November 1923 [Blutorden der NSDAP]. © BArch, Bild 183-2000-0621-500 / Hoffmann

Georg-Hennig Hans von Heydebreck

* "27 Dezember 1903" – Potsdam (Brandenburg)
† "12 April 1976" – Ahrensburg (Schleswig-Holstein)

Georg-Hennig von Heydebreck führte 1944 das Panzerregiment der Division "Hermann Göring" in Italien. Im April 1944 leitete er eine Reihe von Einsätzen gegen Partisanen im Raum um Florenz und Arezzo. Dabei kam es zu schweren Ausschreitungen gegen die Zivilbevölkerung und zu Massakern, insbesondere im Bergdorf Vallucciole. 

Von Heydebreck stammte aus einer alten pommerschen Familie. Er gehörte zu den Offiziersanwärtern der Münchner Infanterieschule, die im November 1923 am Hitlerputsch teilnahmen. Dafür erhielt er später den sogenannten Blutorden der NSDAP, obwohl er nie Parteimitglied war. 

Nach dem Krieg musste er im Rahmen des Entnazifizierungsverfahrens Angaben zu seiner Beteiligung am Münchner Putsch machen. Für seine Beteiligung an den Verbrechen der Division "Hermann Göring" in Italien wurde er nie zur Rechenschaft gezogen.

Nationalität
deutsch
Formation
Reichswehr und Wehrmacht
Eintritt in die NSDAP
Nein
Streitkraft
Wehrmacht
Dienstjahre
1922-1945
Dienstgrad
Oberst
Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
Polen 1939
Frankreich 1940
Ostfront 1941-1943
Italien 1943-1944
Bestätigte Massaker

Monte Morello
Monte Falterona

Nachkriegszeit

Unternehmer
Führungsposition in der Automobilindustrie
Reserveoffizier der Bundeswehr
 

Ausbildung und Erfahrung im Krieg

Ein Porträt von Georg-Hennig von Heydebreck in Schwarz-Weiß: Er trägt seine Uniform ohne Mütze und ist der Kamera leicht abgewandt.
Porträt von Oberst Georg-Hennig Hans von Heydebreck. In Italien befehligte er das Panzerregiment der Division ”Hermann Göring”. © BArch, Bild 183-2021-0318-500 / Fot. ignoto
Im Juni 1943 wurde von Heydebreck zum Oberst befördert und der in Italien stationierten Panzer-Division "Hermann Göring" zugeteilt. Im April 1944 leitete er Partisaneneinsätze im Raum um Florenz und Arezzo.

Beteiligung an Massakern an der Zivilbevölkerung

1947 wurde Heydebreck einem Entnazifizierungsverfahren unterzogen: Er musste Angaben zum Hitlerputsch am 9. November 1923 und zur Verleihung des Blutordens machen. Seine Zeit in der Division "Hermann Göring" verschwieg er in dem Verfahren.

Nach dem Krieg

Quellen

Personalakte Heeres-Personalamt, BArch, PERS 6/81430. Entnazifizierungsverfahren, Staatsarchiv Ludwigsburg, Bestand EL 902/4 Bü 5441, Heydebreck.

Auswahl der Bibliografie

Claus Heinrich Bill/Hans Georg von Heydebreck, 750 Jahre Heydebrecks. Die Familie v. Heydebreck vom Mittelalter bis heute 1254-2004, Limburg an der Lahn, Starke Verlag, 2004, p. 243-266.

Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Paderborn, Schöningh, 2012, S. 312f.  

Autor*innenschaft und Übersetzung

Autor: Carlo Gentile

Übersetzt aus dem Italienischen durch: Antonia Frinken

© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“

2023

Text: CC BY NC SA 4.0

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