Padule di Fucecchio
23 August 1944 , Padule di Fucecchio (Toskana)
Am 23. August 1944 führten die Truppen der 26. Panzer-Division eine "Säuberungsaktion" gegen Partisanenverbände durch, die sich in den Sümpfen von Fucecchio versteckt hielten. Diese blieben jedoch unbehelligt und der Aktion fielen ausschließlich Zivilpersonen auf den umliegenden Gehöften zum Opfer: Ungefähr ein Drittel der Opfer waren Frauen (62), viele Kinder (25 Opfer unter vierzehn Jahren) oder ältere Menschen (26 Opfer über 60). Das jüngste Opfer war 5 Monate, das älteste 93 Jahre alt. In vielen Fällen wurden die Menschen durch Schüsse aus nächster Nähe mit automatischen Waffen getötet, was auf ein gezieltes Töten hinweist.
Das Verhalten der beteiligten Einheiten war nicht einheitlich: Während sich einige genau an ihre Befehle hielten, erkannten andere sofort, dass die Operation in ein Massaker an Zivilisten ausartete.
- Verantwortliche Einheit
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Panzer-Aufklärungs-Abteilung 26, Panzer-Grenadier-Regiment 9, Pionier-Bataillon 93
- Kommando
- Täter
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Oberst Peter Eduard Crasemann, Rittmeister Josef Strauch
- Opfer
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174
- Untersuchungen und Prozesse
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1947: Peter Eduard Crasemann wird vom britischen Militärgericht in Padua zu zehn Jahren Haft verurteilt.
1948: Das Militärgericht von Florenz verurteilt Josef Strauch zu sechs Jahren Gefängnis
2011: Urteil des Militärgerichts in Rom (die Ermittlungen wurden von der Staatsanwaltschaft in La Spezia eingeleitet): drei Verurteilungen zu lebenslanger Haft, von denen zwei im folgenden Jahr vom Berufungsgericht bestätigt werden (eine der Verurteilungen wird aufgrund des Todes des Angeklagten nichtig).
- Weitere Tatorte
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Case Morette, Casa Silvestri, Casa Simoni, Podere La Bassa, Podere Le File
- Streitkräfte
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Wehrmacht
Das Massaker
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Partisanen und Zivilisten suchen Zuflucht in den Sümpfen
Inwiefern sich die Soldaten die Mühe machten, bis in den Teil des Sumpfes vorzudringen, in dem sich die Partisanen versteckt hielten, bleibt unbeantwortet. Die Widerstandskämpfer blieben weitgehend unbehelligt.
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Das Massaker und die Opfer
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Die Verantwortung der verschiedenen Einheiten
Bereits wenige Stunden nach Beginn der Aktion erreichten flüchtende und verletzte Zivilisten die Siedlungen am Rand des Sumpfgebiets und verbreiteten die Nachricht vom Massaker.
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Verschleierungsversuche
Ermittlungen und Prozesse
Strauch gab an, Crasemann habe ihm persönlich den Auftrag erteilt, die „Banden“ im Sumpfgebiet zu vernichten, wobei alle im Einsatzgebiet angetroffenen Zivilisten ohne Unterschied von Alter und Geschlecht als Partisanen zu betrachten und zu töten seien.
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Die Prozesse an Crasemann und Strauch
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Die Ermittlungen der Militärstaatsanwaltschaft von La Spezia und der Prozess von Rom 2011
Erinnerung
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Das Engagement der deutschen Regierung
Zeugnisse
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Äußerungen deutscher Soldaten und Offiziere
Quellen
Das Massaker von Padule die Fucecchio hat in deutschen militärischen Dokumenten kaum Spuren hinterlassen. Bemerkenswert ist die Akte RH 27-26/40, in der Auszüge aus dem privaten Tagebuch von Leutnant Leopold von Buch mit Hinweisen zum Massaker aufbewahrt werden. Weitere Dokumente finden sich in der Korrespondenz des Oberkommandos der 14. Armee (RH 20-14) und insbesondere in den Unterlagen des 14. Panzerkorps, die in Archiven in Moskau aufbewahrt werden (CAMO, Bestand 500, Findbuch 12475) und jetzt digitalisiert und online zugänglich sind: https://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/9329-findbuch-12475-panzerkorps
Die Dokumentation über die Verbrechen der Division wird im Bundesarchiv der Vereinigten Staaten in College Park, Maryland (National Archives), Großbritannien in London (The National Archives), Deutschland in Ludwigsburg (Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen) und im Archiv der italienischen Militärstaatsanwaltschaft in Rom aufbewahrt.
National Archives, College Park, Maryland (NARA): Record Group 153, Entry 143, Box 529, Case 16-81, Incidents at Ponte Buggianese, Fucecchio Swamps, Larciano, Monsummano, Montecatini Terme.
The National Archives (TNA), WO 235/335, Defendant: Peter Crasemann, Padua): WO 310/104-105, Fucecchio Marshes, Pistoia, Italy: German war crimes against civilians 1944. am
Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, Ludwigsburg, Verfahren Nr. V 518 AR 3226/66 und Verfahren Nr. V 518 AR 3231/66.
In Rom werden im Archiv des Militärgerichts die Dokumente über die in Italien durchgeführten Ermittlungen und Prozesse aufbewahrt.
Auswahl der Bibliografie
Michele Battini, Paolo Pezzino, Guerra ai civili. Occupazione tedesca e politica del massacro: Toscana 1944, Venezia, Marsilio, 1997, S. 143-165.
Claudio Biscarini, Morte in Padule. 23 agosto 1944: analisi di una strage, Edizioni dell'Erba, Fucecchio, 2014.
Vasco Ferretti, Vernichten. Eccidio del Padule di Fucecchio: 23 agosto 1944. Analisi storica della strage attraverso gli atti del processo di Venezia, Maria Pacini Fazzi, Lucca, 1988.
Carlo Gentile, Wehrmacht und
Autor*innenschaft und Übersetzung
Autor: Carlo Gentile
Übersetzt aus dem Italienischen durch: Giulia Gostoli
© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“
2023