Ein Schwarz-Weiß-Porträt von Willfried Segebrecht in SS-Uniform ohne Mütze. Sein Kopf ist der Kamera leicht nach links abgewandt.
Ein Porträt von Willfried Segebrecht in SS-Uniform. Die Männer unter seinem Kommando sind für die Aktionen in Vinca verantwortlich. Auch die Massaker im Raum Cadotto werden ihnen zugeschrieben. © BArch, R 9361-III/191417

Willfried Segebrecht

* "20 Dezember 1919" – Anklam (Pommern)
† " 8 Januar 1993" – Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg)

Segebrecht führte die 1. Kompanie der Aufklärungs-Abteilung der Division "Reichsführer-SS" an. Die Massaker in Vinca und im Raum Cadotto bei Monte Sole werden seinen Männern zugeschrieben. 

Segebrecht wurde 1937 Mitglied der NSDAP und trat 1939 in die Waffen-SS ein.

In der Nachkriegszeit lebte er in Kirchheim unter Teck und war aktives Mitglied des Kameradschaftsverbandes der 16. SS-Panzer-Grenadier-Division.

Nationalität
deutsch
Truppengattung
Waffen-SS
Eintritt in die NSDAP
1937
Streitkraft
Waffen-SS
Einheit
SS-Gebirgs-Division "Nord"
SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 16
16. SS-Panzergrenadier-Division "Reichsführer-SS"
Dienstjahre
1939-1945
Dienstgrad
SS-Obersturmführer
Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
Balkan, Sowjetunion
Besatzung Italiens 1944-1945
Bestätigte Massaker

Vinca
Monte Sole
Bardine, Valla

Nachkriegszeit

Unternehmer in Kirchheim unter Teck
Bürgerliches Engagement
Für die Beteiligung an den Einsätzen in Vinca und Monte Sole wurde er juristisch nie belangt

Nationalsozialistische Prägung und Kriegserfahrung

Ein Schwarz-Weiß-Foto, das eine Reihe von SS-Soldaten von der rechten Seite zeigt. Hinter ihnen steht ein weiterer SS-Mann. Die Männer stehen auf der Wiese eines Sportplatzes, im Hintergrund ist ein großes Haus zu erkennen.
Ein Sportplatz in Oradea (Rumänien) am 20. April 1944. SS-Obersturmführer Willfried Segebrecht und der erste Zug der 1. Kompanie der Aufklärungsabteilung rückten gemeinsam aus. © Privatarchiv Nils Olger, Wien

Beteiligung an Massakern an Zivilisten

Segebrecht war mit Reder in den Apuanischen Alpen und am Monte Sole. Am 24. August 1944 zogen seine Soldaten über die Straße von Monzone direkt nach Vinca. In Monte Sole werden ihnen die Massaker in der Gegend um Cadotto zugeschrieben.

Die Nachkriegszeit

Quellen

Seine SS-Personalakte wird im Bundesarchiv in Berlin aufbewahrt (R 9361-III/191417 und R 9361-III/556275). Informationen über die Rolle seiner Kompanie in den Massakern befinden sich in den Karten des Reder-Prozesses beim Militärgericht in Rom. Für die Verluste seiner Einheit siehe: Bundesarchiv PA in Berlin. Über seine Geschäftsbeziehungen mit Willi A. Fiedler siehe die Papiere des Luftfahrtingenieurs an der Universitätsbibliothek in Stanford (Kalifornien).

Auswahl der Bibliografie

Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Paderborn, Schöningh, 2012, S. 466.

Joachim Staron, Fosse Ardeatine und Marzabotto. Deutsche Kriegsverbrechen und Resistenza. Geschichte und nationale Mythenbildung in Deutschland und Italien (1944-1999), Padeborn etc., Schöningh, 2002, pp. 86, 93.

Barbara Tóth, Der Handschlag. Die Affäre Frischenschlager-Reder, mit einem Nachwort von Friedhelm Frischenschlager, Innsbruck, Studien-Verlag, 2017.

Autor*innenschaft und Übersetzung

Autor: Carlo Gentile

Übersetzt aus dem Italienischen durch: Giulia Gostoli

© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“

2023

Text: CC BY NC SA 4.0

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