Memoiren
Zahlreiche ehemalige Offiziere haben nach dem Krieg ihre Memoiren geschrieben, darunter Generalfeldmarschall Albert Kesselring, Botschafter Rudolf Rahn und General Fridolin von Senger und Etterlin. Diese dienten in der Regel der nachträglichen Rechtfertigung ihres Verhaltens während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkriegs. Hinzu kamen zu späterer Zeit die Memoiren ehemaliger Offiziere jüngerer Jahrgänge. Von bemerkenswerter Eindrücklichkeit sind die Schilderungen einiger bekannter Literaten, die ihre Erlebnisse als Soldaten in Italien in der Nachkriegszeit vor allem auf Grundlage ihrer Tagebücher verarbeiteten.
Frühe Veröffentlichungen dieser Art sind die Schriften Gerhard Nebels von 1949 und 1950. Der Kunsthistoriker Udo von Alvensleben publizierte 1971 sein in Süditalien verfasstes Tagebuch. Hanns Cibulka, einer der prägenden Dichter der DDR, brachte 1989 seine Erinnerungen an seine Zeit in Sizilien heraus. Weitere literarische Werke dieses Formats existieren von Alfred Petto, Hans Werner Richter, Franz Josef Schneider, Rolf Schroers und Hans-Jürgen Soehring. Heute sind diese wichtigen schriftlichen Zeugnisse größtenteils ins Vergessen geraten.
Besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle die Aufzeichnungen des konservativen Schriftstellers und NS-Gegners Rudolf Borchardt, die 2023 von seinen Söhnen herausgegeben wurden und seine letzten Monate in Italien 1944 behandeln.