Immagine segnaposto.

15. Panzer Grenadier Division

Autor: Carlo Gentile

Die 15. Panzer-Grenadier-Division, im Mai 1943 auf Sizilien gegründet, war während des Zweiten Weltkriegs an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt. Nach dem Waffenstillstand in Italien am 8. September 1943 operierte die Division zunächst in der Region Neapel, bevor sie sich in Mittel- und Norditalien zurückzog. Während dieser Rückzugsbewegungen verübten ihre Einheiten Massaker an der Zivilbevölkerung, die sich vor allem in Süditalien und der Toskana ereigneten. Insgesamt fielen diesen Verbrechen etwa 300 Zivilisten zum Opfer. Nach ihrer Verlegung nach Frankreich im August 1944 setzte die Division ihre Gewaltakte gegen Zivilisten auch dort fort. Ermittlungen zu den Verbrechen wurden nach dem Krieg eingeleitet, jedoch eingestellt. Erst durch neue Ermittlungen nach 2000 konnten weitere Massaker der Division zugeordnet werden, eine juristische Aufarbeitung blieb jedoch aus.

Nationalität
deutsch
Truppengattung
Panzergrenadier-Division
Streitkraft
Wehrmacht
Kommandeure
Generalleutnant Eberhardt Rodt (Juli 1943-Oktober 1944)
Dienstjahre
1943-45
Feldzüge und Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg
Besatzung Italiens (Sommer 1943-August 1944)
Rückzugskämpfe im Westen (August 1944 bis Mai 1945)
Ardennenoffensive
Bestätigte Massaker

Mondragone (Caserta); Bellona (Caserta); Vallerotonda (Frosinone); Vallemaio (Frosinone); San Giustino Valdarno (Arezzo); Orenaccio, Pratomagno (Arezzo); Castiglion Fibocchi (Arezzo); Il Focardo (Florenz); Saint Léger, Bar-sur-Seine, Mésnil-le-Père (Frankreich)

Entstehung und Kriegserfahrung

An der Front in Italien

[Translate to Deutsch:] Una foto in bianco e nero.
Wehrmachtsverkehrsschilder vor der Porta Santo Spirito am Eingang von Arezzo. Sie geben Hinweise auf Kommandos und Einheiten, die während des Sommers 1944 in der Region stationiert waren: Unter anderem sind Truppenteile der 334. Infanterie-Division, der 15. Panzergrenadier-Division und der Fallschirm-Panzer-Division „Hermann Göring“ zu erkennen. © Bild 101 I/477/2123/13A, Bayer
Viele der Opfer wurden erschossen, weil sie Räumungsbefehlen zuwiderhandelten und versuchten, auf der Suche nach Nahrung oder Kleidung in ihre Häuser zurückzukehren.
Nach dem Krieg wurden nur zwei Massenerschiessungen an Zivilisten durch Truppen der Division untersucht: die Vergeltungsaktionen in den toskanischen Orten San Giustino Valdarno und Castiglion Fibocchi.

Die Nachkriegszeit

Quellen

Im Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg werden einige Dokumente zur Tätigkeit der 15. Panzer-Grenadier-Division aufbewahrt. Wie in vielen anderen Fällen ist es jedoch notwendig, ergänzend auf die Unterlagen der übergeordneten Kommandostrukturen zurückzugreifen, insbesondere auf die des XIV. und LXXVI. Panzerkorps (RH 24-14 und RH 24-76).

Das Kriegstagebuch des Panzer-Grenadier-Regiments 115 für den Zeitraum von März bis August 1944 (RH 82/128) ist erhalten. Darüber hinaus existieren Tagebuchnotizen einer Kompanie des Panzer-Grenadier-Regiments 104, die die Aktivitäten im Sommer 1944 in Umbrien und der Toskana dokumentieren (RH 82/155). Ein weiteres wichtiges Dokument, das Kriegstagebuch eines Bataillons des Panzer-Grenadier-Regiments 104, das im Frühjahr 1944 bei Cassino eingesetzt war, wurde kürzlich in den Archiven der ehemaligen Sowjetunion entdeckt (Signatur CAMO/500/12482/432).

Ego-Dokumente oder relevantes Fotomaterial konnten im Rahmen der bisherigen Recherchen nicht identifiziert werden.

 

Auswahl der Bibliografie

Carlo Gentile, Wehrmacht und Waffen-SS im Partisanenkrieg: Italien 1943-1945, Padeborn, Schöningh, 2012, S. 98, 106, 148f., 155, 162, 352, 377, 411ff.

Karl-Heinz Golla, Zwischen Reggio und Cassino. Das Kriegsgeschehen in Italien im Zweiten Halbjahr 1943, Bonn, Bernard & Graefe, 2004.

 

© Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter“

2025

Text: CC BY NC SA 4.0

Seitenanfang